Wie aus einem Bericht des “Zürcher Oberländer” vom 03. Januar 2019 zu entnehmen ist, steigt seit acht Jahren der Phosphorgehalt des Greifensees wieder an. Der Mittelwert klassifiziert den Zustand mittlerweile als „schlecht“ ein. Vom ökologischen Ziel ist man zunehmends entfernt.
Als Ursache wird unter anderem der Klimawandel mit den zu milden Wintern geltend gemacht, wie der folgende Ausschnitt aus der Zeitung zeigt:
Niederhauser ist indes überzeugt, dass die Entwicklung der letzten fünf Jahre mit dem Klimawandel zusammenhängt: «Wir sehen, dass die Zirkulation der Schichten in den Wintermonaten aufgrund der globalen Erwärmung inzwischen zirka einen Monat verspätet eintritt und nur noch während rund zwei anstatt drei bis vier Monaten dauert.» Durch diese Verzögerung verlängert sich die erwähnte Phase der Rücklösung und führt zu einem höheren Phosphor-Niveau. [Pius Niederhauser, AWEL]
Weitere Auswirkungen sind auch auf die höhere Abwassermenge durch steigende Bevölkerungszahlen und auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Mit der neuen Agrarpolitik 22+ sollte der maximale Viehbestand und der Düngung pro Fläche der Nährstoffeintrag in die Böden weiter gesenkt werden.
Nur:
- Die Agrarpolitik 22+ ist erst in der Vernehmlassung. Ob diese Punkte schliesslich Bestandteil der Agrarpolitik sind, ist ungewiss.
Es ist JETZT an der Zeit zu handeln:
- Die Abwasserreinigungsanlagen müssen schnellst möglichst auf neusten Stand gebracht werden, damit mit verbesserten Technologien das Abwasser besser gereinigt werden kann und dass das Bevölkerungswachstum aufnehmen kann
- Unser Naherholungs- und Naturschutzgebiet Greifensee muss besser geschützt werden können. Einträge aus Landwirtschaft und Bevölkerung sind zu reduzieren.
- Fische und weitere Lebewesen im Wasser müssen vor zusätzlichem Stress durch die Menschen besser geschützt werden. Im Spätsommer, in der Zeit der grössten Sauerstoffknappheit, kann zusätzlicher Stress für diese Lebewesen tödlich sein.
- Es müssen endlich auf kantonaler und nationaler Ebene Bemühungen zum Klimaschutz umgesetzt werden. Doch leider hat der Nationalrat die Chance bei der Totalrevision des CO2-Gesetzes verpasst, griffige Massnahmen anzupacken. Die Öl- und Kerosinlobby ist noch zu stark. Es ist Zeit dies zu ändern – im Wahljahr 2019!
Die Auswirkungen des Klimawandels spüren wir nicht nur in Hitzesommer mit kaum Niederschlag wie 2018, sondern auch in der Wasserqualität unserer Seen!
Es ist jetzt Zeit zu Handeln!